Der echte Bergsteiger, auch der extremste, hat an einer leichten Tour oder an einem Spaziergang genauso seine Freude, wie er sie empfindet, wenn er sich dann wieder hart an der Grenze des Menschenmöglichen bewegt. Hermann Buhl
1.Tag
Ausgehend von Lüsens 1636m starteten wir unsere Tage auf dem Winterweg Richtung Westfalenhaus 2276m.
Beieindruckend der sich vor uns aufragende Lüsener Fernerkogel 3299m mit seiner mächtig aufragenden und unbezwingbar wirkenden Steilstufe auf den Gletscher des Lüsener Ferner.
Hier bekommt man schon den ersten Eindruck auf die bevorstehenden Tourentage.
Nach Verladung der schweren Rucksäcke in die Materialseilbahn über einige Steilstufen auf die Längenalm, danach sanft steigend ins Längental, über eine weitere Steilstufe auf unseren Stützpunkt des Westfalenhauses 2276m.
Nach kurzer Versorgung unseres Materials, ersten Beschnuppern der Teilnehmer, einer Labung auf der Terrasse mit gewaltigem Ausblick auf die zahlreichen 3000er, wurde im Gelände eine Schneedeckenuntersuchung vorgenommen.
Diese war für die weiteren Tage sehr aufschlussreich und man konnte sich einen kleinen Überblick über den Schneedeckenaufbau im Tourengebiet holen.
Als Abschluss des Tages war eine Eingehtour auf die Münsterhöhe 2508m angesagt.
2.Tag
Nach einer ordentlichen Tourenplanung am Vorabend, war um 06.00 Uhr das Frühstück angesagt. Gut gestärkt brachen wir gemeinsam Richtung Winnebachjoch 2788m auf. Über Moränenrücken und mächtigen, teils frischen Lawinenkegeln war das Joch bald erreicht. Dem Gipfelsturm auf den Winnebacher Weißkogel 3182m stand nichts mehr im Wege.
Nach kurzer aber steiler Kletterei konnten sämtliche Teilnehmer ehrfürchtig das Gipfelkreuz und schließlich auch die Gruppenkollegen umarmen. „Berg Frei“ hieß es euphorisch.
Nach der lässigen Abfahrt trafen wir uns kurz vor dem Joch zu einer kleinen Stärkung, wo der restliche Tag besprochen wurde. Nach kurzer Beratung entschied sich die Gruppe um „Andi“ zu der Abfahrt in Richtung Winnebachseehütte 2362m.
Ein weiterer Teil um „Martin“ stapfte noch ca. 150Hm hinauf um den perfekten, in Richtung süden ausgerichteten Hang nochmals zu befahren. „Geil“
Eine kleine Gruppe um „Zisch“ fuhr in Richtung Westfalenhaus ab und erwischte 2 traumhafte Hänge. „Zum niederkniehen“ Auf halben Wege schickte „Zisch“ seine „Manda“ Richtung Stützpunkt um selbst noch auf die „Zischgenscharte“ 2930m aufzusteigen. Vor dem Einstieg zur „Zischenscharte“ Umkehr und Abfahrt auf die Münsterhöhe 2508m. Er dachte er ist alleine, plötzlich über eine Kuppe stapfend „Martin“ mit seine Partie. „Stachel“ leistete Gesellschaft am Gipfel und „Martin“ stieg mit einer kleinen Gruppe noch einige Höhenmeter Richtung „Zischgenscharte“ auf. Am Westfalenhaus trafen sich sämtliche Guids und Teilnehmer kurz vor Sonnenuntergang.
3.Tag
Tourenplanung am Vorabend, 06.00 Uhr Frühstück, 07.00 Uhr Abmarsch in Richtung Längentaler Weißer Kogel 3217m.
Kurze Abfahrt vom Westfalenhaus Richtung Talgrund, Gruppe „Zisch“ Aufstieg über die Brunnenkogelrinne in südöstlicher Richtung unterhalb der Seitenmoräne. Gruppe „Andi“ und „Martin“ führten die Teilnehmer über die Mittelmoräne auf den Gletschervorbau, wo wir uns wieder begegneten.
Über den Längentaler Ferner, Beginn der Gletscherzone auf ca. 2670m, in geordneten Bahnen mäßig ansteigend auf den Gipfelvorbau. Die Steilstufe gemeistert und einer widerrum kurzen Kletterei auf den Gipfel des bereits oben genannten Längentaler Weißer Kogel 3217m. Gipfelbussis und atemberaubende Ausblicke bei wirklich kitschigen Wetterverhältnissen ließen mal wieder die Gänsehaut aufkommen. Die Hangneigung, die Schneeverhältnisse und das Wetter, mir steht die Gänsehaut beim Schreiben dieser Zeilen, sind nicht zu beschreiben, dass muss man erlebt haben.
Im Bereich des Gletschertores richteten wir uns ein gemütliches Jausenplatzerl ein, besprachen widerrum den weiteren Verlauf des Tages.
„Andi und Martin“ entschieden noch auf den Hohen Seeblaskogel 3235m aufzusteigen. Dieser Gruppe schlossen sich Annette, Tanja, Thomas, Rainer und Hansi an und schafften den Gipfel, Reife Leistung (knappe 2000hm in einen Tag ) und ehrliche Gratulation, da es dieser Aufstieg nach Betrachten der Gesichter in sich hatte!!!
Ein Teil stieg nochmals auf die geniale Gletscherzunge auf das Längentaljoch 2991m und erlebte abermals eine gewaltige Abfahrt. Eine Gruppe genoss wunderschöne Hänge zwischen der Mittel- und den Seitenmoränen.
Ein wirklich wunderbarer, erlebnisreicher Tag mit anstrengenden Anstiegen und gewaltigen Abfahrten. Prädikat Wertvoll!!!
Das Westfalenhaus präsentierte sich als Stützpunkt in der Kategorie, Freundlichkeit, hier sei Ronaldo und sein Team hervorzuheben, kulinarisch sowohl von der Qualität als auch der Quantität einem sehr gutem Restaurant im Tal um nichts hinterher, nein ich getraue mir zu behaupten, da können sich viele Wirte ein Scheibchen abschneiden und zuletzt vom Tourengebiet, natürlich auch mit Wetterglück, von seiner besten Seite! Danke vom gesamten Team!!!
Letzter Tag:
Abschlusstour vom Großteil der Teilnehmer in Richtung Zischgenscharte 2930m. Der Rest war mit Gepäcktransport, Abfahrtsvorbereitungen und administrativen Erledigungen betraut.
Ein perfekt organisiertes (Danke Andi, Martin und Zisch), sehr professionelles auf hohem Niveau stehendes Unternehmen.
Einfach gesagt eine Werbung für unsere Ortsgruppe und weiterer Beweis unserer Vielseitigkeit im Verein.
Abschließend Danke an alle Teilnehmer, die bravourös und mit viel Engagement dabei waren.
Berg Frei