Vom 22.-25. Juni war Schladming wieder einmal Gastgeber der legendären „Alpentour Trophy“.
Das Marathon Etappenrennen über 4 Tage genießt schon jahrelang den UCI S1 Status und lockt somit auch Profifahrer aller Welt an den Start, geht es doch um die wichtige Weltranglistenpunkte.
Heuer erstmalig dabei war der Wilhelmsburger Michael Holland, der nach einer guten Vorbereitung gespannt auf das Rennen blickte.
„Wir müssen 4 Tage lang die Hausberge Rund um Schladming bezwingen, da geht es richtig zur Sache. Es geht zuerst in Richtung Dachstein bevor dann Reiteralm, Hauser Kaibling und Planai die höchsten Punkte der jeweiligen Etappe bilden. Der beste Bergfahrer wird gewinnen.“
Nach einer extrem starken ersten Etappe, welche er nach 67 Kilometern und über 3000 Höhenmetern als Sechster in einer Zeit von 3:20h finishte, schlüpfte er am Abend bei der Siegerehrung in das grüne Trikot. Dieses ehrt den bestplatzierten Österreicher.
An den darauffolgenden Tagen ging es mit gewohnt hohem Tempo weiter und Durchhänger in puncto Leistungsfähigkeit, fahrtechnische Fehler oder Defekte wurden durch die extreme Leistungsdichte des Starterfeldes sofort mit Zeit- und Platzverlust hart bestraft. Michi kam gut über die ersten 3 Etappen und war vor dem abschließendem Einzelzeitfahren auf die Planai in der Gesamtwertung auf Rang 8.
„Natürlich legt man sich vor der Etappe irgendwie eine Taktik zu, überlegt wie werden die anderen Fahrer das Rennen angehen – aber schlussendlich muss man dann auch oft spontan entscheiden und dem Bauchgefühl folgen. Das Tempo ist enorm hoch und wir bewegen uns alle am Limit unserer Leistungsfähigkeit. Eine Top10 Resultat in der Gesamtwertung war nicht unbedingt vorauszusehen, aber aktuell sieht es sehr gut dafür aus.“
Am letzten Tag wurde im Minutentakt auf die Planai/Schafalm gestartet. Ein Rennen gegen die Uhr – jeder alleine auf sich gestellt. In gestürzter Reihenfolge (die Gesamtführenden zum Schluss) gingen die Fahrer auf die Strecke.
Ein Mix aus Schotter, Asphalt und unheimlich steilen Wanderwegen über 12km und 1200hm war der letzte Formtest. Es wurde an diesem Tag Platz 14 und mit einer Zeit von 48:40min verpasst er die Top10 um nur 30 Sekunden.
„Es war eine Mega Woche, mit dem Ergebnis kann ich mehr als zufrieden sein. Seit dem ersten Tag bin ich im grünen Trikot unterwegs und im Endeffekt konnte ich es bis zum Schluss halten und den Vorsprung sogar ausbauen. Rang 9 im Gesamtranking ist aber für mich trotzdem noch wichtiger, denn bei dieser Besetzung ist ein Top10 Ergebnis wirklich toll. Für mich persönlich habe ich die Erwartungen übertroffen!“
Den Gesamtsieg holte sich der zweifache Weltmeister aus Kolumbien Leonardo Paez, vor dem Russen Alexsei Medvedev und dem Belgier Frans Claes. Bester Österreicher wurde Michi auf Rang 9.
„La Leyenda de Tartessos“ – oder zu deutsch: Die Legende von Tartessos.
„Tartessos“ war nach antiker Überlieferung ein Königreich an der Südküste der Iberischen Halbinsel an der Mündung des Guadalquivir westlich der Straße von Gibraltar, und genau da fand 4 Tage lang ein Mountainbike Etappenrennen mit UCI Status statt.
Keine ernstzunehmenden Berge, eher Hügel im Bereich von 10 bis maximal 80 Höhenmeter waren auf der ersten Etappe zu überwinden, was nicht heißt dass es leicht werden würde.
Angesichts des extrem hochkarätigen Starterfeldes (mehrere Profiteams und auch 3 teilweise mehrfache Welt- und Europameister waren am Start) wäre für Michi ein Top15 Ergebnis ein realistisches und auch positives Ergebnis gewesen. Conni könnte mit Top5 Ergebnissen aufzeigen.
Etappe 1 – 02:26:58 Stunden… Platz 7 für Michi!
Der erste Tag übertraf gleich einmal alle Erwartungen. 4 Minuten Rückstand nach einem Rennen wo es bei Kilometer Null losging als gäbe es kein morgen. Unzählige teils technisch sehr schwierige, felsige Trails und all-out gefahrene Anstiege bestimmten das Renngeschehen – dabei ging es denkbar knapp zur Sache, ein Fehler und man vergibt gleich mehrere Plätze… eine Minute im Ziel langsamer zu sein hätte an Etappe 1 für ihn Rang 15 bedeutet.
Auch im internationalen Damenfeld ging es heiß her. Gegen die internationale Marathon Elite musste sich Conni durchsetzen, was ihr auch richtig gut gelang. Mit 5 Minuten Rückstand auf die schweizer Siegerin ging sich für sie Rang 6 aus. Ein super erster Tag geht zu Ende und die positiven Eindrücke überwiegen!
Etappe 2 – ebenfalls keine großen Berge, das selbe Spiel von vorne… Start – vollgas!
Nach einer sehr intensiven Anfangsphase setzten sich bald die ersten 10 Männer ab und drückten ordentlich aufs Gas. Eine Unachtsamkeit in einer Abfahrt von einem Konkurrenten unmittelbar vor Michi ließ leider eine Lücke aufgehen, so dass die ersten 5 auf und davon waren. In der Verfolgergruppe fühlte sich Michi sehr stark und attackierte gegen Ende hin nach vorne weg. Rang 6, die Beine würden sich aber die Spitzengruppe zutrauen.
Bei Conni schlug leider der Defektteufel zu. Überraschend, dass es generell eher wenige Defekte und Stürze gab, war das Terrain ja doch an der brutalen und materialfordernden Seite. Dank „Tire Insert“ (Schwimmnudel ähnliche, an die Felge angepasste, runde „Nudel“ mit ca 4cm Durchmesser, zwischen Felge und Reifen platziert) konnte sie trotz Hinterradpatschen weiterfahren und so den Zeitrückstand minimieren, bis in der Technikzone wieder alles hergerichtet wurde. Rang 9 nach einem weiteren harten Tag.
Etappe 3 – ab in die Berge! 90km/2400hm
Schon recht bald nach dem Start in Valverde del Camino setzte sich wieder eine Spitzengruppe samt Michi ab. Über zirka 2 Stunden war man sich untereinander einig, das Tempo war hoch aber konstant und ohne Attacken. Jeder wusste wie schwer der Schlussteil sein wird und man versuchte die Kräfte so gut es ging zu schonen.
30 Kilometer und ca 800 Höhenmeter vor dem Ziel ging es dann richtig zur Sache. Die verschiedenen Weltmeister Tiago Ferreira (POR), Hector Leonardo Paez (COL) sowie Jofre Cullel (ESP) attackierten im Akkord, bis nur noch 2 weitere Fahrer folgen konnte: Michi und der Zyprische Meister. 2km vor dem Ziel folgten noch 3 kleine „Wellen“ mit jeweils ca 30-50hm, hier musste auch Michi reißen lassen und finishte nach 3:30h nur 44 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang 4. Unglaublich!
Im Feld der Frauen war das Tempo ebenfalls sehr schnell. Die Seriensiegerin aus der Scheiz, Janina Wust, deklassierte die Konkurrenz zwar wieder, jedoch kam Conni schon recht bald nach ihr auf Rang 6 ins Ziel. Nach knapp 4:30h Renndauer haben nur 7min auf das Podest gefehlt, für unsere Cross Country und Enduro Spezialistin eine Leistung die sich absolut sehen lassen kann! Lange durchgebissen und nicht aufgehört zu kämpfen, auch wenn Conni kein Fan der langen Rennen ist, nutzt sie diese 4 Tage als perfektes Wettkampftraining.
Etappe 4 – der abschließende Kampf gegen die Uhr: Time Trial
25km, 300hm auf flach/hügeligem/leichten Gelände. Absolut vollgas und Konzentration bei jeder Kurve, nur keine Hunderstel herschenken! 5-4-3-2-1 Go! Runter von der Startrampe, jeder einzeln in 30-Sekunden Abständen.
Gesamtwertung: vor der Letzten Etappe, bei der also jeder solo fahren musste, war Michi auf dem sensationellen 5. Rang platziert. Blöd nur, dass die aktuelle Nummer 1 der Welt 3sek hinter Michi war und nach vorne die 39sek Rückstand fast ein Ding der Unmöglichkeit waren aufzuholen.
Nach einem guten Rennen durch Sand, Steilkurven und knackigen Anstiegen ging sich trotzdem noch das erhoffte Top15 Ergebnis in der Tageswertung und der 6. Gesamtrang aus.
ZUM ENDE NOCH DAS PODIUM!
Conni ließ am letzten Tag ihrem technischen Können freien Lauf, die gewohnt kurze XCO Belastung kam ihr ebenfalls entgegen. Rang 2 und das erste internationale Podium bei einem UCI Etappenrennen für die Naturfreunde Wilhelmsburg-Göblasbruck!
Gesamtwertung: Rang 7 mit einer Endzeit von 11:45:24h.
Alle Erwartungen wurde übertroffen, es ist ein Erfolg der so früh in der Saison wichtige Motivation liefert. Wir freuen uns auf eine tolle Mountainbike Saison 2023!
Ein Dank gilt natürlich auch allen Sponsoren sowie speziell Thomas & Bibi Holland ( = Mama und Papa), welche als Betreuerteam nicht weniger zu erzählen haben als wir Athleten, denn die An-und Abreise zu den Verpflegungszonen war alles andere als entspannt/asphaltiert/gemütlich!
DANKE!
Das Mountainbike Jahr 2022 schlossen einige motivierte MTB Kids unter der Leitung von Conni und Michi Holland im selektiven Bikepark Königsberg, in Hollenstein/Ybbs ab.
Nach einer lockeren ersten Abfahrt legten wir dann den Fokus auf technische, durch den Regen auch teilweise recht rutschige Trails sowie Sprünge und Drops. Wichtig war der Spaß am Biken, aber es konnte sich auch ganz sicher jeder in seiner Fahrtechnik verbessern.
Nach der sonnigen Mittagspause wurden dann noch die letzten Abfahrten gemacht bevor es wieder nach Hause ging. Einen besonderen Dank hierbei an die Fa. Denk die einen Bus zur Verfügung stellte!
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...und noch einige Podestplätze zu Saisonschluss!
Dirndltalrace 2022: Conni, Thomas und Michi Holland waren allesamt beim Dirndltalrace Mitte September am Start. Für Thomas ging sich der Sieg in der Herren 50 Wertung bei der Small Distanz 20km/900hm aus. Michi und Conni fuhren die Classic Distanz über die doppelte Renndauer (2 Runden). Conni erreicht bei den Damen Platz 2, Michi holte sich den Tagessieg mit neuem Streckenrekord in 2:01h Fahrzeit.
Kaktus Bike Marathon / Bratislava
Der Saisonabschluss für Michi Holland war am 25. September in Bratislava, im Rahmen des Kaktus Bike MTB Marathons über 80km und 2000hm. Die Strecke führte über hügeliges, fahrtechnisch relativ leichtes Gelände mit sehr vielen schnellen Trails. Vom Start weg war das Tempo sehr hoch und bald setzten sich Michi und der spätere Sieger Tomas Visnovsky (der amtierende slowakische Staatsmeister und WM-sechzehnter 2022) vom Rest des Feldes ab. Es folgten einige Attacken und nach zwei Drittel des Rennens fuhr Michi dann alleine einen ungefährdeten zweiten Rang entgegen. Nur 2min hinter dem Slowaken beendete er eine gute Saison erneut auf dem Podest, mit einer Leistung die positiv auf 2023 vorausblicken lässt.
Am vergangenen Samstag stand für 9 motivierte MTB Kids der Trailtag auf den den Wexl Trails (Hochwechsel) am Programm.
Nach einer wetterbedingten Absage in der Vorwoche probierten wir es noch einmal und hatten dieses Mal mit Ausnahme eines kurzen, leichten Nieselregens perfekte Bike-Bedingungen und super Strecken, auf denen wir Gas geben konnten.
Im Vordergrund stand der Spaß am Biken, jedoch probierten wir auch etwas an der Fahrtechnik zu feilen, z.B. wurden die Basics der Kurventechnik aufgefrischt um sicherer unterwegs zu sein.
Während sich die drei Jüngeren Teilnehmer mit Conni und Thomas auf den „familientauglichen“ Trails aufhielten und dort fleißig ihre Runden drehten und die Limits neu ausloteten, ging es für die Älteren auch auf die technisch anspruchsvollere Dowhill-Line. Auf der Jumpline wurden viele Airtime-Sekunden gesammelt, was bei allen für Euphorie und gute Laune sorgte.
Zur Mittagszeit gab es beste Sportlerverpflegung à la Schnitzelsemmel, Langos & Co und pünktlich um 15:30Uhr begaben wir uns sturz- und verletzungsfrei wieder auf den Heimweg.
Es war ein super Tag mit vielen motivierten Bikern, hoffentlich können wir bald wieder so einen Ausflug organisieren!
Michi, Conni und Thomas
Im Rahmen des mega-Events „Granitmarathon 2022“ in Kleinzell im Mühlviertel kämpfte vergangenen Samstag auch Österreichs Marathon-Elite um den begehrten Staatsmeister Titel.
Auf der Xtreme Distanz über 90 Kilometern und 3100 Höhenmetern ging es von Anfang an zur Sache.
Unter den Marathon Spezialisten fanden sich mehrfache Welt- und Vizeweltmeister, Cape Epic Etappensieger (Alban Lakata, Daniel Geismayr) und noch einige weitere sehr starken Spezialisten der langen Distanz auf der Startlinie wieder, welche alle ihre Chance auf Edelmetall witterten.
Michi Holland – zwar noch in der U23 Klasse, aber im selben Rennen – ist weitaus kürzere (dafür intensivere 😉 ) Rennen gewohnt und ging quasi „ohne richtiger Marathon Vorbereitung“ an den Start.
Nach dem Startschuss um 9 Uhr war das Tempo wie angenommen in den ersten Anstiegen sehr hoch und es bildete sich bald eine Spitzengruppe, inklusive Michi.
Bis dreiviertel des Rennens lief es sehr gut und er lag auf Gesamtrang 5, nur knapp hinter den Elite-Podiumsplätzen.
Die vielen kürzeren Anstiege zwischen 50 und 300 Höhenmetern wurden allesamt im Cross Country Modus bestritten (Vollgas, wenig taktieren) und so lief auch die erste Hälfte durch die gewohnte Belastung sehr gut.
Nach ca. 70 Kilometern ließ die Power am Pedal dann aber nur um ein paar Watt ab, schon genug um die Gruppe hinter ihm herankommen zu lassen, so wurde es schlussendlich der immer noch extrem starke 8. Gesamtrang und das souveräne Gold in der U23 Klasse, mit einer Zeit von 3:56h und mehr als 5min Vorsprung!
„Dass ich lange in den Top5 mitfahren kann hätte ich mir vor dem Rennen nicht zugetraut, wenn man bedenkt wer aller am Start war. Aber es lief richtig gut, und dass die Kraft zum Schluss hin nachlässt ist normal weil ich ja auch nicht direkt dafür trainiert habe. Aber ich bin sehr stolz über die Goldene, Danke an Sport Kaiser und Lilienthal für die Unterstützung, das war ein super Rennen!“