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    Thomas Holland

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    Am 25. August gingen bei sommerlich heißen Temperaturen die Staatsmeisterschaften im MTB Marathon im niederösterreichischen Krumbach über die Bühne. In der Buckligen Welt galt es im Rahmen des „Bike the Bugles MTB Marathon“ 70km mit 2300hm zu bewältigen. 

     

     

    Nach einem schnellen Start und einer zwischenzeitlichen Führung, herausgefahren in der Abfahrt, war Conni nach der ersten Stunde voll auf Medaillenkurs. 

    Zur Halbzeit des Rennens setzte sich die spätere Siegerin aus Oberösterreich, Sabine Sommer, von ihren Gegnerinnen ab und Conni war mit gutem Abstand nach hinten die erste Verfolgerin. Dank einer starken Leistung brachte sie den doch eher überraschenden zweiten Platz bis ins Ziel und sicherte sich somit ihre erste Staatsmeisterschaftsmedaille im MTB Marathon!

    4:08h Renndauer über steile Anstiege, schnelle & rutschige Downhills sowie Wurzelpassagen – Silber!

    Gratulation!

     

    Nach knapp 15 Jahren im Radsport ist Schluss. Unzählige Wettkämpfe nach meinem ersten Start bei einem MTB Rennen (in St. Veit/Gölsen) mit 10 Jahren war der MTB Marathon in Krk am 14.10.2023 mein letztes Rennen mit dem Trikot der Naturfreunde Wilhelmsburg.

    12 österreichische Meistertitel, unzählige Silber- und Bronzemedaillen sowie Leadertrikots und sogar einen Sieg bei einem UCI Stage Race konnte ich verbuchen. Hinzu kamen Siege bei nationalen und internationalen Rennen quer in ganz Europa verteilt.

    Aber die Reise geht weiter: für 2024-25 unterschrieb ich bei dem deutschen Team „Wilier-Chaoyang“ wo ich beste Unterstützung und die Rolle des Teamleaders genießen kann.

    Krk`n Roll MTB Marathon: vergangenes Wochenende durfte ich bereits mit dem zukünftigen Team einige Tage in Kroatien verbringen. Kennenlernen, Material & Gewandprobe und natürlich das letzte Rennen meiner heurigen Saison standen am Programm. Mit einem Sieg über steinige 70km/1500hm der Queen-Strecke konnte ich mit einem positiven Erlebnis in die Saisonpause starten. Es gibt keinen besseren Weg um die gemeinsame Zeit mit Wilier-Chaoyang zu beginnen.

    In Zukunft werde ich natürlich weiterhin stolzes Naturfreunde-Mitglied bleiben hoffentlich oft bei Vereinsaktivitäten teilnehmen. Mein Dank gilt den Naturfreunden Wilhelmsburg-Göblasbruck für die jahrelange Unterstützung. Es war mir eine Ehre, aber jetzt ist Zeit für etwas Neues.

    Michi

    Siege und Podestplätze gab es in der Vergangenheit schon einige von Mountainbiker Michi Holland. Diese „beschränkten“ sich aber auf Wettkämpfe der Nachwuchskategorien oder auf nationale Rennen (ohne UCI Status).

    Seit heuer startet Michi (altersbedingt) in der Elite Klasse und steht somit mit den verschiedensten Weltmeistern, Olympiasiegern, Weltcupsieger etc. an der Startlinie. Die UCI (Union Cycliste Interationale) – also der Weltradsportverband – veranstaltet hier die diversen Wettkämpfe wo es dann auch um die wertvollen Weltranglistenpunkte gibt.

    Die „kupkolo.cz MTB Trilogie“ an der tschechisch/polnischen Grenze war das vierte UCI-Etappenrennen dieser Saison für Michi und ging über 3 Wettkampftage, an denen pro Etappe 65-75km mit 2000-2800hm auf technisch absolut extremsten Terrain zu bewältigen waren.

    Der Streckenbauer ist in ganz Tschechien gefürchtet, mittlerweile wissen wir (Michi, Schwester Conni und Martin Rauscher – Conni’s Freund) auch warum das so ist. Steile Anstiege gibt es bald einmal aber die Strecken dort übertrafen alles: Fahrtechnisch anspruchsvolle und steile Trails bergauf und teilweise unfahrbare bzw. grenzwertige Downhills bergab. Stürze an der falschen Stelle könnten sehr fatal enden. Auf deutsch: fast schon ein bissl irre! 😉

    Auf der ersten Etappe ging es, weil alle Fahrer noch frisch und motiviert waren, gleich einmal zur Sache. Im Trail- und Fahrerfeld Wirr-Warr konnte sich einer der tschechischen Favoriten, Marek Rauchfuss, gleich einmal absetzten und fuhr souverän mit über 4 Minuten Vorsprung zum Tagessieg. Dahinter sicherte sich Michi nach einem langen Duell aber mit guter Taktik den zweiten Platz. Der erste Tag ist gut überstanden – nicht selbstverständlich bei dieser Veranstaltung.

    An Tag 2 kam nach knapp 30 Minuten Fahrzeit die erste entscheidende, schnelle Attacke von Michi. Gemeinsam mit dem Gesamtführenden konnte er sich vom Rest der Spitzengruppe an einem technischen Wurzelanstieg lösen und gemeinsam fuhren Sie bis zirka 3km vor dem Ziel. Dort folgte Attacke Nr. 2, dank derer Michi mit 13 Sekunden Vorsprung den Tagessieg feiern konnte. „Ich merkte schon während den Anstiegen zuvor dass ich heute stärker bin, wollte aber noch nicht zu früh attackieren und eher auf Nummer sicher gehen“ so Michi im Ziel.

    Vor der letzten Etappe gab es prinzipiell nur mehr ein Ziel: der zweite Tagessieg. In der Gesamtwertung war Michi immer noch knapp 4 Minuten hinten, es war eigentlich schon fast für den Tschechen in sicheren Händen. Nachdem am 3. Tag bereits bergab sehr viele Fahrer distanziert wurden, kamen bei Kilometer 30 Michi und Marek wieder einmal zu zweit ganz vorne an. „Sicher runterfahren“ spielte es nicht, es galt volle Attacke um so viele Fahrer wie möglich loszuwerden. Am längsten Anstieg des Tages folgte dann die Tempoverschärfung und bald war Michi alleine an der Spitze.

    „Ich merkte dass Marek nicht viel Wiederstand leistete, also probierte ich die letzten 45km und ca 1500hm schnellstmöglich zu absolvieren. Die 4 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung gingen mir permanent durch den Kopf und ich wusste dass ich richtig Gas geben muss wenn ich diese wieder aufholen will.“

    Fehlerfrei und ohne Einbruch schaffte er es bis ins Ziel und konnte so den zweiten Tagessieg feiern, welcher zu diesem Zeitpunkt aber schon nebensächlich war. Jetzt begann das Warten.

    1 Minute vergeht, 2, 3, 4 … 4:30 Minuten: der Zweite des Tages kommt ins Ziel – das ist aber Filip Adel, der Drittplatzierte der Gesamtwertung. Weitere 6 Minuten vergehen bis Marek ins Ziel kommt und somit steht fest: Michi gewinnt sein erstes UCI Etappenrennen – wendet das Blatt am letzten Tag zu seinen Gunsten und fährt fast 7 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung heraus.

    „Damit hätte ich vor dem Start nicht mehr gerechnet. 4 Minuten sind so viel, aber als ich gemerkt habe dass Marek nicht mehr so fahren kann wie am ersten Tag da habe ich es einfach probiert. Ich musste bis ins Ziel alles geben denn ich wusste den Vorsprung ja nicht. Meine Angst war, dass ich mit 3:45min Vorsprung gewinne und es sich um ein paar Sekunden nicht ausgeht. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden!“

    Conni bewältigte über alle drei Renntage die mittlere Distanz (nicht UCI) und konnte an jedem Tag einen ungehinderten Etappensieg entgegenfahren. Im Vordergrund stand hier eher das Wettkampftraining und der Spaß am Rennen fahren. Auch ihr gefiel die Veranstaltung sehr gut: “ Natürlich war es teilweise sehr extrem zu fahren, aber hier kann man wenigstens durch reine Fahrtechnik noch einen Unterschied ausmachen. Reintreten alleine ist bei der Trilogie auf jeden Fall zu wenig! Ich freu mich über drei tolle Tage und fühle mich bereit für den Rest der Saison.“

    Vom 22.-25. Juni war Schladming wieder einmal Gastgeber der legendären „Alpentour Trophy“.

    Das Marathon Etappenrennen über 4 Tage genießt schon jahrelang den UCI S1 Status und lockt somit auch Profifahrer aller Welt an den Start, geht es doch um die wichtige Weltranglistenpunkte.

    Heuer erstmalig dabei war der Wilhelmsburger Michael Holland, der nach einer guten Vorbereitung gespannt auf das Rennen blickte.

    „Wir müssen 4 Tage lang die Hausberge Rund um Schladming bezwingen, da geht es richtig zur Sache. Es geht zuerst in Richtung Dachstein bevor dann Reiteralm, Hauser Kaibling und Planai die höchsten Punkte der jeweiligen Etappe bilden. Der beste Bergfahrer wird gewinnen.“

    Nach einer extrem starken ersten Etappe, welche er nach 67 Kilometern und über 3000 Höhenmetern als Sechster in einer Zeit von 3:20h finishte, schlüpfte er am Abend bei der Siegerehrung in das grüne Trikot. Dieses ehrt den bestplatzierten Österreicher.

    An den darauffolgenden Tagen ging es mit gewohnt hohem Tempo weiter und Durchhänger in puncto Leistungsfähigkeit, fahrtechnische Fehler oder Defekte wurden durch die extreme Leistungsdichte des Starterfeldes sofort mit Zeit- und Platzverlust hart bestraft. Michi kam gut über die ersten 3 Etappen und war vor dem abschließendem Einzelzeitfahren auf die Planai in der Gesamtwertung auf Rang 8.

    „Natürlich legt man sich vor der Etappe irgendwie eine Taktik zu, überlegt wie werden die anderen Fahrer das Rennen angehen – aber schlussendlich muss man dann auch oft spontan entscheiden und dem Bauchgefühl folgen. Das Tempo ist enorm hoch und wir bewegen uns alle am Limit unserer Leistungsfähigkeit. Eine Top10 Resultat in der Gesamtwertung war nicht unbedingt vorauszusehen, aber aktuell sieht es sehr gut dafür aus.“

    Am letzten Tag wurde im Minutentakt auf die Planai/Schafalm gestartet. Ein Rennen gegen die Uhr – jeder alleine auf sich gestellt. In gestürzter Reihenfolge (die Gesamtführenden zum Schluss) gingen die Fahrer auf die Strecke.

    Ein Mix aus Schotter, Asphalt und unheimlich steilen Wanderwegen über 12km und 1200hm war der letzte Formtest. Es wurde an diesem Tag Platz 14 und mit einer Zeit von 48:40min verpasst er die Top10 um nur 30 Sekunden.

    „Es war eine Mega Woche, mit dem Ergebnis kann ich mehr als zufrieden sein. Seit dem ersten Tag bin ich im grünen Trikot unterwegs und im Endeffekt konnte ich es bis zum Schluss halten und den Vorsprung sogar ausbauen. Rang 9 im Gesamtranking ist aber für mich trotzdem noch wichtiger, denn bei dieser Besetzung ist ein Top10 Ergebnis wirklich toll. Für mich persönlich habe ich die Erwartungen übertroffen!“

    Den Gesamtsieg holte sich der zweifache Weltmeister aus Kolumbien Leonardo Paez, vor dem Russen Alexsei Medvedev und dem Belgier Frans Claes. Bester Österreicher wurde Michi auf Rang 9.

    „La Leyenda de Tartessos“ – oder zu deutsch: Die Legende von Tartessos.

    „Tartessos“ war nach antiker Überlieferung ein Königreich an der Südküste der Iberischen Halbinsel an der Mündung des Guadalquivir westlich der Straße von Gibraltar, und genau da fand 4 Tage lang ein Mountainbike Etappenrennen mit UCI Status statt.

    Keine ernstzunehmenden Berge, eher Hügel im Bereich von 10 bis maximal 80 Höhenmeter waren auf der ersten Etappe zu überwinden, was nicht heißt dass es leicht werden würde.

    Angesichts des extrem hochkarätigen Starterfeldes (mehrere Profiteams und auch 3 teilweise mehrfache Welt- und Europameister waren am Start) wäre für Michi ein Top15 Ergebnis ein realistisches und auch positives Ergebnis gewesen. Conni könnte mit Top5 Ergebnissen aufzeigen.

    Etappe 1 – 02:26:58 Stunden… Platz 7 für Michi!

    Der erste Tag übertraf gleich einmal alle Erwartungen. 4 Minuten Rückstand nach einem Rennen wo es bei Kilometer Null losging als gäbe es kein morgen. Unzählige teils technisch sehr schwierige, felsige Trails und all-out gefahrene Anstiege bestimmten das Renngeschehen – dabei ging es denkbar knapp zur Sache, ein Fehler und man vergibt gleich mehrere Plätze… eine Minute im Ziel langsamer zu sein hätte an Etappe 1 für ihn Rang 15 bedeutet.

    Auch im internationalen Damenfeld ging es heiß her. Gegen die internationale Marathon Elite musste sich Conni durchsetzen, was ihr auch richtig gut gelang. Mit 5 Minuten Rückstand auf die schweizer Siegerin ging sich für sie Rang 6 aus. Ein super erster Tag geht zu Ende und die positiven Eindrücke überwiegen!

    Etappe 2 – ebenfalls keine großen Berge, das selbe Spiel von vorne… Start – vollgas!

    Nach einer sehr intensiven Anfangsphase setzten sich bald die ersten 10 Männer ab und drückten ordentlich aufs Gas. Eine Unachtsamkeit in einer Abfahrt von einem Konkurrenten unmittelbar vor Michi ließ leider eine Lücke aufgehen, so dass die ersten 5 auf und davon waren. In der Verfolgergruppe fühlte sich Michi sehr stark und attackierte gegen Ende hin nach vorne weg. Rang 6, die Beine würden sich aber die Spitzengruppe zutrauen.

    Bei Conni schlug leider der Defektteufel zu. Überraschend, dass es generell eher wenige Defekte und Stürze gab, war das Terrain ja doch an der brutalen und materialfordernden Seite. Dank „Tire Insert“ (Schwimmnudel ähnliche, an die Felge angepasste, runde „Nudel“ mit ca 4cm Durchmesser, zwischen Felge und Reifen platziert) konnte sie trotz Hinterradpatschen weiterfahren und so den Zeitrückstand minimieren, bis in der Technikzone wieder alles hergerichtet wurde. Rang 9 nach einem weiteren harten Tag.

    Etappe 3 – ab in die Berge! 90km/2400hm

    Schon recht bald nach dem Start in Valverde del Camino setzte sich wieder eine Spitzengruppe samt Michi ab. Über zirka 2 Stunden war man sich untereinander einig, das Tempo war hoch aber konstant und ohne Attacken. Jeder wusste wie schwer der Schlussteil sein wird und man versuchte die Kräfte so gut es ging zu schonen.

    30 Kilometer und ca 800 Höhenmeter vor dem Ziel ging es dann richtig zur Sache. Die verschiedenen Weltmeister Tiago Ferreira (POR), Hector Leonardo Paez (COL) sowie Jofre Cullel (ESP) attackierten im Akkord, bis nur noch 2 weitere Fahrer folgen konnte: Michi und der Zyprische Meister. 2km vor dem Ziel folgten noch 3 kleine „Wellen“ mit jeweils ca 30-50hm, hier musste auch Michi reißen lassen und finishte nach 3:30h nur 44 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang 4. Unglaublich!

    Im Feld der Frauen war das Tempo ebenfalls sehr schnell. Die Seriensiegerin aus der Scheiz, Janina Wust, deklassierte die Konkurrenz zwar wieder, jedoch kam Conni schon recht bald nach ihr auf Rang 6 ins Ziel. Nach knapp 4:30h Renndauer haben nur 7min auf das Podest gefehlt, für unsere Cross Country und Enduro Spezialistin eine Leistung die sich absolut sehen lassen kann! Lange durchgebissen und nicht aufgehört zu kämpfen, auch wenn Conni kein Fan der langen Rennen ist, nutzt sie diese 4 Tage als perfektes Wettkampftraining.

    Etappe 4 – der abschließende Kampf gegen die Uhr: Time Trial

    25km, 300hm auf flach/hügeligem/leichten Gelände. Absolut vollgas und Konzentration bei jeder Kurve, nur keine Hunderstel herschenken! 5-4-3-2-1 Go! Runter von der Startrampe, jeder einzeln in 30-Sekunden Abständen.

    Gesamtwertung: vor der Letzten Etappe, bei der also jeder solo fahren musste, war Michi auf dem sensationellen 5. Rang platziert. Blöd nur, dass die aktuelle Nummer 1 der Welt 3sek hinter Michi war und nach vorne die 39sek Rückstand fast ein Ding der Unmöglichkeit waren aufzuholen.

    Nach einem guten Rennen durch Sand, Steilkurven und knackigen Anstiegen ging sich trotzdem noch das erhoffte Top15 Ergebnis in der Tageswertung und der 6. Gesamtrang aus.

    ZUM ENDE NOCH DAS PODIUM!

    Conni ließ am letzten Tag ihrem technischen Können freien Lauf, die gewohnt kurze XCO Belastung kam ihr ebenfalls entgegen. Rang 2 und das erste internationale Podium bei einem UCI Etappenrennen für die Naturfreunde Wilhelmsburg-Göblasbruck!

    Gesamtwertung: Rang 7 mit einer Endzeit von 11:45:24h.

    Alle Erwartungen wurde übertroffen, es ist ein Erfolg der so früh in der Saison wichtige Motivation liefert. Wir freuen uns auf eine tolle Mountainbike Saison 2023!

    Ein Dank gilt natürlich auch allen Sponsoren sowie speziell Thomas & Bibi Holland ( = Mama und Papa), welche als Betreuerteam nicht weniger zu erzählen haben als wir Athleten, denn die An-und Abreise zu den Verpflegungszonen war alles andere als entspannt/asphaltiert/gemütlich!

    DANKE!

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