Die Gravel-Saison hat gerade erst begonnen, doch das erste große Highlight ist für Conny bereits Geschichte: Am 06. April bestritt Sie ihr erstes internationales Gravelrennen am Wörthersee, das gleichzeitig die österreichischen Staatsmeisterschaften in dieser Disziplin war.
Die Strecke hatte es in sich: Zwei Runden a 68Km mit jeweils zwei knackigen Anstiegen von rund 300Hm, Bei den Damen standen 43 Elite-Fahrerinnen am Start. Bereits nach dem ersten Anstieg setzte sich eine 15-köpfige Spitzengruppe ab – mit dabei auch Conny. Doch auf den darauffolgenden Flachstücken fehlte es aber an Teamwork: ,,Die Dynamik im Feld war richtig schlecht, keine der „Profis“ wollte Führungsarbeit leisten, das im Rennradbereich klassische kreiseln hat überhaupt nicht funktioniert, schildert Conny Situation.
Die Entscheidung fiel schließlich am letzten Berg. Während sich die Profis an der Spitze absetzten, kämpfte Conny gemeinsam mit zwei weiteren Österreicherinnen um die Plätze 5-10. ,,Alle sind am absoluten Limit gefahren, dann war bald klar, das wird ein Zielsprint.„ Etwa 300 Meter vor dem Ziel zog Conny den Sprint an wurde aber knapp vor der Ziellinie noch von Jana Gigele (T) abgefangen, sicherte sich aber den sensationellen zweiten Platz bei der ÖSTM! Eine starke Leistung – besonders, weil sie im Vorfeld nicht zu den Favoritinnen gezählt würde!
Die vierte Ausgabe des UCI MTB Marathons „La Leyenda de Tartessos“ endete für Michi und Conni Holland mit dem hervorragenden 11. und 5. Gesamtrang. Insgesamt mussten vier verschiedene Etappen absolviert werden, jede mit eigenen Besonderheiten und Herausforderungen, die Zeiten wurden addiert.
Michi trat gegen ehemalige Weltmeister und Weltcupsieger an, was verdeutlicht, von welchen Kaliber die Konkurrenz war. „Die Führenden drückten vom ersten Kilometer in jeder Etappe so intensiv aufs Pedal, dass das Feld schnell auseinanderbrach. Jeder Tag war ein Kampf, um im Windschatten zu bleiben und eine gute Gruppe zu finden, mit der man zusammen ordentlich Tempo machen konnte“, berichtet Michi. Besonders wichtig war dies, da die Etappen mit maximal 1500 Höhenmetern eher flach waren, und man auf den windanfälligen Passagen alleine sehr viel Zeit verlieren konnte.
In den ersten drei Tagen zeigte Michi eine starke Leistung und fuhr jedes Mal unter die Top Ten. Nur am letzten Tag hatte er Pech: Durch den starken Regen der Vortage waren zahlreiche Matschlöcher auf der Strecke, die teils unbefahrbar waren und das Material an seine Grenzen (und darüber) brachten. Michis Hinterbremse gab bereits früh im Rennen auf, der Bremssattel verschob sich und was einen Bremsbelag fast zum Glühen brachte. Trotz dieser Probleme auf der letzten Etappe der 18. Rang, Gesamt Platz 11.
Connis Starterfeld war zwar etwas Kleiner, doch der Wettkampf um die Spitzenplätze war genauso hart. Am ersten Tag erreichte sie den 6. Platz, die weiteren Etappen konnte sie jeweils unter die Top 5 beenden. Besonders die letzten zwei Tage forderten ihr alles ab, da sich aufgrund der kurzen Anstiege keiner von der Spitzengruppe absetzen konnte. „Erst im letzten Drittel musste ich reißen lassen, weil ich das hohe Tempo nicht mehr halten konnte. Trotzdem bin ich unglaublich happy, dass ich so lange mitfahren konnte und insgesamt so gut abgeschnitten habe“, erzählt Conni.
Ein großes Dankeschön geht an die Betreuer, Papa Thomas und Mama Bibi, die sich täglich um die Verpflegung und die technische Betreuung vor, während und nach den Etappen kümmerten. Ohne ihre Unterstützung wären die herausragenden Leistungen der beiden sicherlich nicht möglich gewesen.
Am 25. August gingen bei sommerlich heißen Temperaturen die Staatsmeisterschaften im MTB Marathon im niederösterreichischen Krumbach über die Bühne. In der Buckligen Welt galt es im Rahmen des „Bike the Bugles MTB Marathon“ 70km mit 2300hm zu bewältigen.
Nach einem schnellen Start und einer zwischenzeitlichen Führung, herausgefahren in der Abfahrt, war Conni nach der ersten Stunde voll auf Medaillenkurs.
Zur Halbzeit des Rennens setzte sich die spätere Siegerin aus Oberösterreich, Sabine Sommer, von ihren Gegnerinnen ab und Conni war mit gutem Abstand nach hinten die erste Verfolgerin. Dank einer starken Leistung brachte sie den doch eher überraschenden zweiten Platz bis ins Ziel und sicherte sich somit ihre erste Staatsmeisterschaftsmedaille im MTB Marathon!
4:08h Renndauer über steile Anstiege, schnelle & rutschige Downhills sowie Wurzelpassagen – Silber!
Gratulation!
Nach knapp 15 Jahren im Radsport ist Schluss. Unzählige Wettkämpfe nach meinem ersten Start bei einem MTB Rennen (in St. Veit/Gölsen) mit 10 Jahren war der MTB Marathon in Krk am 14.10.2023 mein letztes Rennen mit dem Trikot der Naturfreunde Wilhelmsburg.
12 österreichische Meistertitel, unzählige Silber- und Bronzemedaillen sowie Leadertrikots und sogar einen Sieg bei einem UCI Stage Race konnte ich verbuchen. Hinzu kamen Siege bei nationalen und internationalen Rennen quer in ganz Europa verteilt.
Aber die Reise geht weiter: für 2024-25 unterschrieb ich bei dem deutschen Team „Wilier-Chaoyang“ wo ich beste Unterstützung und die Rolle des Teamleaders genießen kann.
Krk`n Roll MTB Marathon: vergangenes Wochenende durfte ich bereits mit dem zukünftigen Team einige Tage in Kroatien verbringen. Kennenlernen, Material & Gewandprobe und natürlich das letzte Rennen meiner heurigen Saison standen am Programm. Mit einem Sieg über steinige 70km/1500hm der Queen-Strecke konnte ich mit einem positiven Erlebnis in die Saisonpause starten. Es gibt keinen besseren Weg um die gemeinsame Zeit mit Wilier-Chaoyang zu beginnen.
In Zukunft werde ich natürlich weiterhin stolzes Naturfreunde-Mitglied bleiben hoffentlich oft bei Vereinsaktivitäten teilnehmen. Mein Dank gilt den Naturfreunden Wilhelmsburg-Göblasbruck für die jahrelange Unterstützung. Es war mir eine Ehre, aber jetzt ist Zeit für etwas Neues.
Michi
Siege und Podestplätze gab es in der Vergangenheit schon einige von Mountainbiker Michi Holland. Diese „beschränkten“ sich aber auf Wettkämpfe der Nachwuchskategorien oder auf nationale Rennen (ohne UCI Status).
Seit heuer startet Michi (altersbedingt) in der Elite Klasse und steht somit mit den verschiedensten Weltmeistern, Olympiasiegern, Weltcupsieger etc. an der Startlinie. Die UCI (Union Cycliste Interationale) – also der Weltradsportverband – veranstaltet hier die diversen Wettkämpfe wo es dann auch um die wertvollen Weltranglistenpunkte gibt.
Die „kupkolo.cz MTB Trilogie“ an der tschechisch/polnischen Grenze war das vierte UCI-Etappenrennen dieser Saison für Michi und ging über 3 Wettkampftage, an denen pro Etappe 65-75km mit 2000-2800hm auf technisch absolut extremsten Terrain zu bewältigen waren.
Der Streckenbauer ist in ganz Tschechien gefürchtet, mittlerweile wissen wir (Michi, Schwester Conni und Martin Rauscher – Conni’s Freund) auch warum das so ist. Steile Anstiege gibt es bald einmal aber die Strecken dort übertrafen alles: Fahrtechnisch anspruchsvolle und steile Trails bergauf und teilweise unfahrbare bzw. grenzwertige Downhills bergab. Stürze an der falschen Stelle könnten sehr fatal enden. Auf deutsch: fast schon ein bissl irre! 😉
Auf der ersten Etappe ging es, weil alle Fahrer noch frisch und motiviert waren, gleich einmal zur Sache. Im Trail- und Fahrerfeld Wirr-Warr konnte sich einer der tschechischen Favoriten, Marek Rauchfuss, gleich einmal absetzten und fuhr souverän mit über 4 Minuten Vorsprung zum Tagessieg. Dahinter sicherte sich Michi nach einem langen Duell aber mit guter Taktik den zweiten Platz. Der erste Tag ist gut überstanden – nicht selbstverständlich bei dieser Veranstaltung.
An Tag 2 kam nach knapp 30 Minuten Fahrzeit die erste entscheidende, schnelle Attacke von Michi. Gemeinsam mit dem Gesamtführenden konnte er sich vom Rest der Spitzengruppe an einem technischen Wurzelanstieg lösen und gemeinsam fuhren Sie bis zirka 3km vor dem Ziel. Dort folgte Attacke Nr. 2, dank derer Michi mit 13 Sekunden Vorsprung den Tagessieg feiern konnte. „Ich merkte schon während den Anstiegen zuvor dass ich heute stärker bin, wollte aber noch nicht zu früh attackieren und eher auf Nummer sicher gehen“ so Michi im Ziel.
Vor der letzten Etappe gab es prinzipiell nur mehr ein Ziel: der zweite Tagessieg. In der Gesamtwertung war Michi immer noch knapp 4 Minuten hinten, es war eigentlich schon fast für den Tschechen in sicheren Händen. Nachdem am 3. Tag bereits bergab sehr viele Fahrer distanziert wurden, kamen bei Kilometer 30 Michi und Marek wieder einmal zu zweit ganz vorne an. „Sicher runterfahren“ spielte es nicht, es galt volle Attacke um so viele Fahrer wie möglich loszuwerden. Am längsten Anstieg des Tages folgte dann die Tempoverschärfung und bald war Michi alleine an der Spitze.
„Ich merkte dass Marek nicht viel Wiederstand leistete, also probierte ich die letzten 45km und ca 1500hm schnellstmöglich zu absolvieren. Die 4 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung gingen mir permanent durch den Kopf und ich wusste dass ich richtig Gas geben muss wenn ich diese wieder aufholen will.“
Fehlerfrei und ohne Einbruch schaffte er es bis ins Ziel und konnte so den zweiten Tagessieg feiern, welcher zu diesem Zeitpunkt aber schon nebensächlich war. Jetzt begann das Warten.
1 Minute vergeht, 2, 3, 4 … 4:30 Minuten: der Zweite des Tages kommt ins Ziel – das ist aber Filip Adel, der Drittplatzierte der Gesamtwertung. Weitere 6 Minuten vergehen bis Marek ins Ziel kommt und somit steht fest: Michi gewinnt sein erstes UCI Etappenrennen – wendet das Blatt am letzten Tag zu seinen Gunsten und fährt fast 7 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung heraus.
„Damit hätte ich vor dem Start nicht mehr gerechnet. 4 Minuten sind so viel, aber als ich gemerkt habe dass Marek nicht mehr so fahren kann wie am ersten Tag da habe ich es einfach probiert. Ich musste bis ins Ziel alles geben denn ich wusste den Vorsprung ja nicht. Meine Angst war, dass ich mit 3:45min Vorsprung gewinne und es sich um ein paar Sekunden nicht ausgeht. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden!“
Conni bewältigte über alle drei Renntage die mittlere Distanz (nicht UCI) und konnte an jedem Tag einen ungehinderten Etappensieg entgegenfahren. Im Vordergrund stand hier eher das Wettkampftraining und der Spaß am Rennen fahren. Auch ihr gefiel die Veranstaltung sehr gut: “ Natürlich war es teilweise sehr extrem zu fahren, aber hier kann man wenigstens durch reine Fahrtechnik noch einen Unterschied ausmachen. Reintreten alleine ist bei der Trilogie auf jeden Fall zu wenig! Ich freu mich über drei tolle Tage und fühle mich bereit für den Rest der Saison.“